Inhaltsverzeichnis Das »Dennoch« des Glaubens 5 Durch Anfechtung 10 Die Wirkung der Anfechtung 15 Die Überwindung der Anfechtung 18 Die Anfechtung des Sohnes Gottes 22 Der Segen der Anfechtung 30 Eine herrliche Zukunft 34 Wenn ich nur dich habe 38 Einladung 45
Das »Dennoch« des Glaubens Psalm 73 Ein Psalm Asaphs. Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind. Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten. Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen als ich sah, dass es den Gottlosen so gut ging. Denn für sie gibt es keine Qualen, gesund und feist ist ihr Leib. Sie sind nicht in Mühsal wie sonst die Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt. Darum prangen sie in Hoffart und hüllen sich in Frevel. Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt. Sie achten alles für nichts und reden böse, sie reden und lästern hoch her. Was sie reden, das soll vom Himmel herab geredet sein, was sie sagen, das soll gelten auf Erden. Darum fällt ihnen der Pöbel zu und läuft ihnen zu in Haufen wie Wasser. Sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Wie sollte der Höchste etwas merken? Siehe, das sind die Gottlosen; Die sind glücklich in der Welt und werden reich. Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche? Ich bin doch täglich geplagt, und meine Züchtigung ist alle Morgen da. Hätte ich gedacht: Ich will reden wie sie, siehe, dann hätte ich das Geschlecht deiner Kinder verleugnet. So sann ich nach, ob ich’s begreifen könnte, aber es war mir zu schwer, bis ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende. Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund und stürzest sie zu Boden. Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken. Wie ein Traum verschmäht wird, wenn man erwacht, so verschmähst du, Herr, ihr Bild, wenn du dich erhebst. Als es mir wehe tat im Herzen und mich stach in meinen Nieren, da war ich ein Narr und wusste nichts, ich war wie ein Tier vor dir. Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen; Du bringst um alle, die dir die Treue brechen. Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte Und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun.
Die holländische Evangelistin Corrie ten Boom hat nach dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945) ein ergreifendes Buch mit dem Titel »Dennoch« geschrieben. Während der Besatzungszeit durch Nazi-Deutschland hat die Familie ten Boom verfolgten holländischen Juden geholfen und auch Unterschlupf gewährt. Dies sah die Familie als ihre Christenpflicht und hat es auch so praktiziert. Durch Verrat wurden sie von den Nazis verhaftet und in ein Konzentrationslager gebracht. Damit begann eine schwere Leidenszeit, die erst mit Kriegsende aufhörte. In dem angeführten Buch berichtet die Verfasserin von ihrem Erleben in dieser nicht leichten Zeit. Unter anderem berichtet sie vom Leiden ihrer Schwester Betsy, welche in dieser Zeit starb. Aber auch von dem menschenverachtenden Umgang mit den Gefangenen durch die Wachmannschaften, die sich oft noch einen Spaß mit dem Leiden der an sie Ausgelieferten machten. Doch nicht nur von schlimmen Erfahrungen und von den Demütigungen wird berichtet, sondern auch von den Durchhilfen Gottes, welche die Gefangenen im Konzentrationslager Ravensbrück erlebten. Corrie ten Boom schreibt von dieser Zeit: »Ich bin geläutert worden durch tiefes Leid, Trübsal und Bedrängnis, Hunger, Nacktheit und Angst – doch nichts kann uns von der Liebe Gottes in Christo trennen«. Diese Erkenntnis aufgrund der Erfahrung gibt tiefe Geborgenheit. Trotz schwerstem Erleben konnte
Corrie ten Boom bekennen: Dennoch halte ich fest am Vertrauen zu Gott. Auch Asaph, der Verfasser und Beter des Psalm 73 hat durch tiefe Anfechtung zum »Dennoch des Glaubens « gefunden. Der Weg dorthin war sehr beschwerlich. Diese Stellung und Haltung zu erreichen, ist daher nicht nur für einige Auserwählte, sondern für jeden an Jesus Christus Glaubenden wichtig. Deshalb ermahnt der Schreiber des Briefes an die Hebräer: Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. (Hebräer 10, 35) Wie kam Asaph, und wie kommen wir, zum »Dennoch des Glaubens«?